JUHU! ICH BIN FÜR DEN AMAZON ENTDECKT! AUTORENPREIS NOMINIERT!

Mein Jugendbuch „Ich und andere uncoole Dinge in New York“ ist völlig überraschend für den Amazon Entdeckt! Autorenpreis nominiert worden. Yipee! Vom 1. März bis zum 30. April 21014 kann man abstimmen. Dann gibt es einen Monatssieger. Und dann kommt im Oktober nochmal eine Endabstimmung. Aber egal, was das bedeutet, ich freue mich schon mal riesig überhaupt ausgewählt zu sein. Hier kommt das Interview mit mir im Rahmen des Entdeckt! Der Amazon Autoren-Preis, das auch bei Amazon zu finden ist.

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Woher kommt Ihre Leidenschaft für das Schreiben?

Von meiner Leidenschaft für Bücher und für Geschichten und Gedichte. Eigentlich ist es ja völlig verrückt, dass man mit erfundenen Personen genauso mitfühlt, mitfiebert und mitweint wie mit echten. Aber es gibt eigentlich niemanden, den Geschichten kalt lassen, sei es im Buch oder im Film. Vielleicht ist es das, was uns zum Menschen macht. Ich habe als Kind viel Tagebuch geschrieben, dann wurden kurze Geschichten und Gedichte daraus. Dann längere Geschichten, die kein Verlag drucken wollte (ich glaube, da muss jeder Autor durch). Jetzt sind auch Geschichten dabei, die Verlage drucken möchten, aber die große Freiheit ist, auch das Risiko eingehen zu können, keinem Verlag gefallen zu müssen. Beides geht. 

Wie ist die Idee zu Ihrem Buch entstanden?

Obwohl es nicht autobiographisch ist, bin ich selbst in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet geboren und habe es als großes Abenteuer erlebt, nach der Schule für einige Jahre in den USA zu leben. Aber auch die jüdische Familie, mit der sich die Hauptfigur Judith anfreundet, gab es – natürlich etwas anders – auch in Wirklichkeit. Die Handlungen in Romanen unterscheiden sich ja meist vom Leben der Autoren, gleichzeitig fließen eigene Erfahrungen und Erlebnisse ein, nur in anderer Form. Das empfinden glaube ich die meisten Autoren so. 

Wie lange haben Sie an dem Buch gearbeitet?

Vielleicht insgesamt 1,5 Jahre, aber mit langen Unterbrechungen, in denen ich zum Beispiel promoviert habe, Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben habe. Ursprünglich gab es eine Version in der die deutsch-jüdische Vergangenheit aufgerollt wurde. Dann fand ich es interessanter, einen wirklich unterhaltsamen Roman mit einer jugendlichen Hauptfigur zu schreiben, die New York entdeckt und ja, ihre Freunde sind jüdisch, aber das ist nicht zentral, sondern normal. Es geht ums Erwachsenwerden, um die Liebe und die Verblendungen der Liebe. Der Roman soll unterhalten, romantisch sein und gleichzeitig ein realistisches Bild von New York für Jugendliche zeichnen. 

Vor welche großen Herausforderungen wurden Sie während des Schreibens gestellt?

Meine eine große Herausforderung ist das Internet. Ich stelle es beim Schreiben ab, sonst lenke ich mich ab. Ich bin einfach ein neugieriger Mensch und google einfach alles. Ein mehr inhaltliches Problem ist der Plot. Es gibt sehr viele Menschen, die gut schreiben können. Etwas anderes ist es, einen Plot zu entwickeln, der Leser dazu bringt, weiterzulesen. Wegen schönen Sätzen liest niemand weiter, das reicht für ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte. Das wollte ich anfangs nicht einsehen. 

Beschreiben Sie Ihr Buch mit 2 Adjektiven.

Humorvoll. Romantisch. Dramatisch. Uuups! 

Warum haben Sie sich für diese 2 Adjektive entschieden?

Nunja, Sie sagten, ich solle das Buch in 2 Adjektiven beschreiben. Sie tun es. 🙂 

Sie haben Ihr Buch über CreateSpace und Kindle Direct Publishing im Selbstverlag veröffentlicht. Was hat Sie zu diesem Schritt bewegt?

Neugier. Ich hatte schon als Student einen kleinen Sachbuchverlag und stand mit meinem ersten Titel auf der Frankfurter Buchmesse. Später hatte ich ca. 10 Titel, alles Ratgeber und ein kleines Magazin. Dann habe ich für andere Verlage geschrieben, übersetzt, aber mich nicht getraut, selbst Romane zu schreiben. Dann wurde ich für kleine Preise nominiert und irgendwann habe ich mich getraut. Ich habe viele Absagen bekommen, aber auch Ermunterung. Dankbar bin ich zum Beispiel der Lektorin bei Aufbau, die mir die netteste Absage meines Lebens geschrieben hat oder dem New Yorker. Aber bei CreateSpace kann man Bücher veröffentlichen, die vielleicht keinem Verlag gefallen oder aber, die für ihn ein zu großes Risiko sind. Denn Verlage müssen ja kommerziell denken, um zu überleben, einige Risiken können sie nicht eingehen. Ich liebe Verlage nach wie vor für alles, was sie für ihre Autoren tun. Sie bleiben unersetzbar. Gleiches gilt übrigens auch für Offline-Buchhändler, wenn ich das hier sagen darf. Aber die Möglichkeit, auch ohne Geld und ohne Verlag zu veröffentlichen und Leser erreichen zu können, ist revolutionär. Für Drehbuchautoren ist es dramatischer, sie können ohne Geld keinen Film umsetzen. Ein Buch bei KPD zu veröffentlichen kostet nichts. Das ist für mich Demokratie.

Welche Tipps würden Sie anderen Indie-Autoren geben, die sich nicht sicher sind, ob sie ihr Buch veröffentlichen sollen?

Jeder kann jetzt ein Buch veröffentlichen. Aber man sollte versuchen, das bestmögliche Buch zu veröffentlichen. Verlage lesen Korrektur und sind ehrliche, wohlwollende und gnadenlose Leser. Ein guter Lektor macht aus einem mittelmäßigen Buch ein gutes. Aus einem guten Buch wird ein großartiges. Nur mit ehrlichen Meinungen wird das Buch besser. Die sollte man sich auch ohne Verlag unbedingt holen. 

Wie sind Sie auf Entdeckt! den Amazon Autoren-Preis aufmerksam geworden?

Meine Freundin, die Krimi-Autorin Christine Drews von Bastei Lübbe, war im letzten Jahr nominiert und so habe ich mich beworben. Ich war völlig überrascht, ausgewählt zu werden, schließlich kenne ich niemanden und habe mich schlicht mit meinem Buch beworben. Das hat fünf Minuten gedauert. 

Wann können wir uns auf Ihren nächsten Titel freuen?

Meine romantische Komödie Liebe kann man nicht googeln, eine Liebesgeschichte mit einer Internet-besessenen Protagonistin (Ähnlichkeiten mit mir, ääh, zufällig) ist vor wenigen Tagen im Gmeiner Verlag erschienen. Zudem arbeite ich an einem weiteren Jugendroman, bin mir aber noch nicht sicher, ob mit Verlag oder wieder über KDP. Die neuen Möglichkeiten sind aufregend und das eine schließt das andere ja nicht aus. Mir hat letztens jemand gesagt, ich sei ein Hybrid. Das hört sich an, als hätte ich eine Hand aus Stahl und einen Kopf mit einem surrenden Elektromotor drin, aber es bedeutet, dass ich in Verlagen und unabhängig publiziere. Beides ist großartig. Ein guter Verlag bewirkt großartiges für ein Buch, die Möglichkeit des Selfpublishing befreit beim Schreiben.